Ferien im Baudenkmal verbindet Denkmalpflege und Tourismus. Historisch wertvolle Bauzeugen werden übernommen, sanft renoviert und als Ferienwohnungen vermietet. Das Modell ermöglicht einen doppelten Gewinn: Die Baudenkmäler erhalten eine belebte Zukunft und die Feriengäste erleben einen Aufenthalt in einem aussergewöhnlichen Gebäude. Realisiert wird die Idee durch die Stiftung Ferien im Baudenkmal, welche 2005 vom Schweizer Heimatschutz gegründet wurde.
ÖV: SBB bis Moutier. Bus von Moutier aus nach Souboz. Achtung: Am Samstag fährt kein Bus von Moutier nach Souboz, es gibt aber diverse Taxianbieter in Moutier.
Auto: Mit dem Auto Route 30 Ausfahrt Rue de Chalière. Das Haus befindet sich direkt an der Strasse
Parkplatz: Vor dem Haus, bitte nicht vor der Scheune parkieren.
Anzahl Personen 4: Das Haus bietet Platz für bis vier Gäste in zwei Schlafzimmern. Die Böden bestehen aus Holz und Stein weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen. Im Winter kann es trotz Isolierung auch mal kälter werden, weshalb wir Ihnen warme Kleidung empfehlen.
Saison: Ganzjährig
Kurzferien: Nicht möglich ausser an Ostern, Auffahrt und Pfingsten
Aussenraum: Loggia und Garten
Heizung: Wärmepumpe
Ofen / Cheminée: keine
WLAN: Ist vorhanden
Geöffnet: Das Haus ist ganzjährig mietbar
Haustiere: Haustiere sind auf Anfragen erlaubt
Höhe: 875 m ü. M.
Küche: Herd, Backofen, Geschirrspülmaschine, Mokka-Kaffeemaschine vorhanden. Eine Waschmaschine ist nicht vorhanden. Wir bitte Sie den Russ an der Gewölbeküche nicht anzufassen oder zu entfernen.
Extras: Generell gut lüften, in der Chambre basse weist die Raumhöhe beim Deckenbalken lediglich 1.60m auf. Der Zugang zur chambre basse ist hinter dem Ofen und eng und steil, mehrere, kleine Gepäckstücke werden empfohlen (statt ein Grosses). In der Chambre haute gibt es eine Schwelle mittig im Raum, zudem ist dort der Boden sehr uneben.
Geschichte & Informationen
Die Waadtländer Architekturhistorikerin Isabelle Roland (kantonale Denkmalpflege Bern, Etude des maisons rurales), die bereits im Rahmen eines Nationalfonds Projektes das bemerkenswerte Werk über Bauernhäuser im Kanton Jura veröffentlichte (2012, Les maisons rurales du canton du Jura), widmete sich der Aufarbeitung und Dokumentation der des Bauernhauses Maison Heidi (2019, Les maisons rurales du canton de Berne, Le Jura bernois). Im Rahmen dieser Publikation wurden dendrochronologische Untersuchungen und Pläne der Maison Heidi erstellt. Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen bestätigen das Erbauungsdatum 1684. So wurden gemäss den Ergebnissen die Holzbalken des Erdgeschosses im Herbst/Winter 1682/83 geschlagen und im Frühling 1683 in den Bau integriert. Bei der Maison Heidi handelt es sich um ein wertvolles Jura Bauernhaus, dessen Erhaltung bau- wie auch gesellschaftshistorisch von grosser Bedeutung ist. Die Tatsache, dass das Maison Heidi seit dem letzten Weltkrieg nicht mehr bewohnt wurde (siehe oben), war im Inneren des Wohnteils bis zu seiner Instandsetzung deutlich spürbar. Dank dessen ist aber die ursprüngliche Bausubstanz ist bis heute unangetastet vorhanden. Das Haus zählt einen Ökonomieteil aus Holz und einen kleineren steinernen Wohnteil. Von der Eingangstür auf der Ostseite erschliesst sich direkt die gewölbte Küche. Gewölbeküchen gelten als Aushängeschild der ruralen jurassischen Architektur, ganz speziell im Berner Jura, und sind bevorzugt aus Kalkstein erbaut. Sie fallen besonders durch ihre stabile Bauweise und Monumentalität auf. Die Küche bildet das Zentrum des Hauses. Von hier wurde auch der Ofen der Stube angefeuert. Die russgeschwärzte Küche diente ehemals als Fumoir um das Fleisch zu räuchern, hatte aber auch eine wichtige Rolle auf sozialer Ebene, da sich hier das Familienleben abspielte. Das grosse Küchengewölbe steht typengerecht senkrecht zur Hauptfassade. Der Rauch sammelte sich hier unter der Decke und konnte durch verschiedene Öffnungen in der Holzrückwand in die Scheune entweichen. Der Rauch hielt das Gebälk des Hauses zusammen, indem er das Ungeziefer fernhielt. Das Getreide wurde auf der Galerie (Balkon) über dem Vorderhaus luftig, aber geschützt zum Trocknen aufgehängt.
Wichtige Ergänzung:
Das Maison Heidi ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können. Diese Umstände sind dem Mieter bekannt. Der Eigentümer, e-domizil und die Stiftung Ferien im Baudenkmal lehnen jede Haftung ab.