Ferien im Baudenkmal verbindet Denkmalpflege und Tourismus. Historisch wertvolle Bauzeugen werden übernommen, sanft renoviert und als Ferienwohnungen vermietet. Das Modell ermöglicht einen doppelten Gewinn: Die Baudenkmäler erhalten eine neue Zukunft und die Feriengäste erleben einen Aufenthalt in einem aussergewöhnlichen Gebäude. Realisiert wird die Idee durch die Stiftung Ferien im Baudenkmal (FiB), welche 2005 durch den Schweizer Heimatschutz gegründet wurde.
Parkplatz: Der Parkplatz liegt direkt beim Haus unter einer Laube und ist gedeckt.
ÖV: Vom Bahnhof Kehrsatz fährt ein Bus bis Zimmerwald Post, danach geht es die letzten 950 Meter zu Fuss weiter.
Anzahl Personen 4: Es ist ein Babybett (bis 2 Jahre) vorhanden. Das Haus bietet Platz für vier Gäste (plus Baby). Es stehen je zwei Betten in zwei Doppelzimmer zur Verfügung. Im 1. Stock finden sich das Wohn/Esszimmer und die Küche. Ein Mini-Bad mit Dusche, Toilette und Waschbecken wurde zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut. Eine steile Treppe führt in den 2. Stock, wo sich die beiden Schlafzimmer befinden. Die Böden bestehen aus Holz weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen.
Garten: Der Weiler Zimmerwald liegt in wunderbarer Natur und rund um das Haus gibt es diverse Möglichkeiten zum Verweilen.
WLAN: Nicht vorhanden.
Geöffnet: Das Haus ist ganzjährig mietbar.
Haustiere: Nicht erlaubt.
Höhe: 800 m.ü.M.
OFENHAUSSTÖCKLI - REICHBEMALTES BERNER STÖCKLI
Geschichte & Informationen
Das Ofenhaus wurde laut Türinschrift 1651 durch Heinnirich Hildtbrandt erbaut. Mit dem wirtschaftli- chen Aufschwung in der zweiten Hälfe des 18. Jahr- hunderts erweiterte man die ursprünglichen Ofenhäuser häufig zu Stöcklis - der frühere typisch bernische Rentenwohnsitz der ältesten Generation. So auch beim Ofenhausstöckli: die Bauinschriften belegen eine im Jahre 1738/1741 getätigte Aufstockung eines Fachwerkgeschoss mit zwei kleinen Stuben und einer Küche. Ebenfalls wurde damals das gecknicktes Geschilddach erstellt. Die Riegfüllungen sind mit Rankenmalereien und Backsymbolen reich bemalt.
Beim Ofenhausstöckli handelt sich um einen Holzriegelbau aus dem 18. Jahrhundert, der auf ein massiv gemauertes Ofenhaus mit Keller aus dem 17. Jahrhundert aufgestockt ist. Selten sieht man heute noch so reichhaltig bemalte Ausfachungen aus der Erbauerzeit, die an den Giebelfassaden nebst flächenfüllendem Spiralrankwerk auch heraldisch gestaltete Löwen mit Attributen des Backhandwerks zeigen. Sie geben dem Ofenhausstöckli sein charakteristisches Äusseres. Heute beherbergt das Stöckli auf 66m2 eine Dreizimmerwohnung. Im Kellergeschoss befindet sich der historische Backofen, der dem Haus seinen Namen gibt. Im Erdgeschoss steht das Wohnzimmer und die zeitgemässe Küche. Die beiden Schlafzimmer sind im Dachgeschoss gelegen und sind über eine steile - für kleinere Kinder eher ungeeignete - Treppe erreichbar.
Renovation
2006 konnte die Eigentümerschaft das Stöckli aus Familienbesitz übernehmen. Im Winter 2006/07 wurde das Stöckli von den Eigentümern - selbst Archtitekten - unter Begleitung durch die Denkmalpflege sanft renoviert und umgebaut. Kleinere Eingriffe passten die innere Aufteilung den heutigen Bedürfnissen an. So entstand an der Stelle der alten Treppe ein kleines Badezimmer. Die einfache Holztreppe wurde ins Wohnzimmer verschoben. Dies ermöglichte es im Dachgeschoss das Durchgangszimmer mit dem Treppenaufgang in ein vollwertiges Schlafzimmer umzuwandeln. Heute werden von der neuen Treppe aus beide Dachzimmer einzeln erschlossen. Mit dem Entfernen der hölzernen Zwischenwand im Wohnzimmer konnte die winzige Kammer dem Wohnraum zugeschlagen werden. Dies ermöglichte es auch, die südliche Reihenbefensterung zu rekonstruieren. Dach und Aussenwände sind nun inwendig isoliert und neu getäfert. Die Dachzimmer erhielten durch kleine Dachflächenfenster zusätzliches Licht. In der Küche und im Eingangsbereich befinden sich an Stelle der Ausfachung zwischen den Holzriegel nun neue Fenster, was die natürliche Belichtung der vormals düsteren Räume erlaubt.
WICHTIGE ERGÄNZUNG
Das Ofenhausstöckli ist ein Baudenkmal, das mit grosser Rücksicht auf die vorhandene Substanz renoviert worden ist. Der Mieter ist sich dessen bewusst und begegnet dem Objekt mit Sorgfalt. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, entsprechen gewisse funktionelle Details heute gängigen Normen nicht und bergen eine allfällige Gefahrenquelle. Im Besonderen sei auf die steile Treppe ins Obergeschoss und die niedrigen Brüstungen bei einigen Fenstern hingewiesen. Diese Umstände sind dem Mieter bekannt. Der Eigentümer, e-domizil und die Stiftung Ferien im Baudenkmal lehnen jede Haftung ab.